Innovation: Aluminium-Lichtmasten, gemeinsam entwickelt
22.11.2023Moderne Lichtmasten, die aus einer Kombination von Stahl und Holz zu sein scheinen, beleuchten die Straßen und Fuß- und Radwege im neuen Wohngebiet der südfinnischen Kleinstadt Loviisa. Die Masten sind jedoch nicht aus Eiche, sondern aus Aluminium.
Lichtmasten aus verzinktem Stahl oder Holz sieht man in Finnland überall. Sähkö-Jokinen Oy, ein Hersteller von Außenleuchten, wollte etwas Neues wagen und einen dekorbeschichteten Stahlmast entwickeln, der sowohl langlebig als auch ein echter Blickfang sein sollte.
„Wir hatten mit Decoral beschichtete Produkte gesehen, und sie gefielen uns gut. Dieselbe Beschichtung wollten wir auch für unseren neuen Mast. So haben wir bereits vor mehreren Jahren Mäkelä Alu gefragt, wie wir da vorgehen könnten“, sagt Ville Nieminen, Vertriebsleiter bei Sähkö-Jokinen Oy.
„Gemeinsam haben wir ein paar funktionsfähige Lösungen entwickelt, aber es stellte sich heraus, dass die Decoral-Beschichtung nicht die beste und kosteneffektivste Wahl für Stahl ist. Der Kunde wollte aber dennoch Decoral verwenden“, erzählt Janne Kohonen, zuständiger Verkäufer für Decoral bei Mäkelä Alu.
„Wir schlugen daraufhin vor, dass das Mastprofil aus Aluminium herzustellen. So machten wir uns daran, Mastmodelle aus Aluminiumprofilen zu entwickeln“, führt er fort.
Gemeinsame Lösung
Sähkö-Jokinen erhielt dann tatsächlich den Zuschlag in der Ausschreibung der Stadt Loviisa für die Beleuchtung des Geländes, das im Rahmen einer Wohnbaumesse für Wohnzwecke errichtet wurde.
„Der Auftraggeber wollte ein möglichst attraktives Messegelände und wünschte sich, dass vorrangig mit Holz oder ähnlichen Materialien gebaut wird. Sie hatten auch schon Vorstellungen, welche Farben sie haben möchten. Wir taten uns mit Janne zusammen und überlegten uns, was wir genau anbieten könnten. Wir fertigten mehrere Skizzen, dachten über Materialien nach und rechneten Maße aus. Am Ende hatten eine Lösung gefunden, mit der wir ein Angebot einreichen konnten“, sagt Ville Nieminen.
Die kleineren Masten, die die Fuß- und Radwege im Wohngebiet beleuchten, sind vollständig aus Aluminium gefertigt und ebenfalls mit Decoral beschichtet.
„Das Messegelände liegt im städtischen Bereich und einen Katzensprung vom Meer entfernt, also mussten hier mehrere erschwerende Faktoren berücksichtigt werden: neben der feuchten, salzhaltigen Meeresluft, dem Verkehr und den Abgasen stellen auch Spaziergänger mit Hunden besondere Herausforderungen für die Mastenbeschichtung dar. Die Materialien und Lösungen müssen von höchster Qualität sein, um den Belastungen im Freien standzuhalten“, sagt Ville Nieminen.
Aluminium: eine nachhaltige und umweltfreundliche Wahl
Holz ist ein traditionelles Material für Beleuchtungsmasten, aber wenn man die Kosten über die gesamte Lebensdauer betrachtet, wird es schnell teurer als andere Materialien.
„In öffentlichen Gebäuden sind witterungsbeständige Materialien besser geeignet, da sie praktisch wartungsfrei sind. Dadurch entfallen die Kosten für die Wartung. Aluminium ist genau richtig für diese Art von Anwendungen“, sagt Ville Nieminen.
Beleuchtungsmasten aus Aluminium hatten früher einen schlechten Ruf, weil Aluminium als nicht verschleißfest galt. Früher waren Aluminiumlegierungen tatsächlich nicht optimal, aber seit den 1970er und 1980er Jahren sind große Fortschritte bei Legierungen, Techniken und Materialwissen gemacht worden.
„In anderen skandinavischen Ländern wurde Aluminium bereits oft für Lichtmasten eingesetzt“, sagt Janne Kohonen.
„Mäkelä Alu kennt sich wirklich aus mit Aluminium. Sie haben Legierungen entwickelt, die tatsächlich den Belastungen an Lichtmasten standhalten. Wir glauben fest daran, dass sich Aluminium in diesen Produkten bewähren wird“, sagt Ville Nieminen.
Beide Unternehmen wollen weiterhin gemeinsam Innovationen entwickeln und freuen sich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit.
„Wir wollen in naher Zukunft eine ganze Produktreihe auf den Markt bringen“, so Ville Nieminen über die Zukunftspläne von Sähkö-Jokinen.
INFO Sähkö-Jokinen Oy
- Familienbetrieb seit 55 Jahren in Noormarkku, Pori
- 26 Mitarbeiter
- Rund 20 % des Umsatzes geht in den Export, hauptsächlich in die skandinavischen Länder, nach England und ins Baltikum
- Mehrere innovative Erfindungen, u.a. für kollisionssichere KAPU®-Leitpfosten, die sich entweder nachgeben oder ausweichen, um eine Kollision mit dem Fahrzeug zu verhindern.